Hoch-CO2-Riffe: Wo heute schon Zukunft ist

Eine braungrüne Mondlandschaft breitet sich am Boden einiger Meeresbuchten von Papua-Neuguinea aus. Artenarm, eintönig und durch Vorhänge aus aufsteigenden Gasblasen von der bunten und diversen Umgebung getrennt. Sieht so die Zukunft tropischer Korallenriffe aus?

An den vulkanischen Kohlendioxid-Quellen in dem südpazifischen Archipel erleben Forschende die Welt von morgen bereits heute: Das austretende Gas lässt das Wasser saurer werden. Doch nur wenige Korallen-Arten, etwa solche aus der Gattung Porites, können bei niedrigeren pH-Werten weiter wachsen und sich fortpflanzen. An Orten mit extremen Säuregraden können nur noch Algen und Seegräser existieren. Fische und viele andere nicht-sesshafte Lebewesen scheinen diese Gebiete zu meiden.

Zusätzlich zur Ozeanversauerung sind die tropischen Riffe in Zukunft auch steigenden Wassertemperaturen ausgesetzt. Darum dienen die Hoch-CO2-Riffe Papua-Neuguineas zwar als hervorragendes Labor, in dem sich Auswirkungen der Versauerung untersuchen lassen – für eine umfassende Zukunftsprognose müssen jedoch Erkenntnisse aus anderen Experimenten und Modellrechnungen mit berücksichtigt werden.

In diesem Video-Porträt berichtet BIOACID-Wissenschaftlerin Dr. Christiane Hassenrück über ihre Expedition zu den Hoch-CO2-Riffen und ihre Forschung an Mikroorganismen – winzige Bakterien, die eine wichtige Rolle für diese Ökosysteme spielen.